Schreiben / Bücher -
Theresienstadt damals
- Terezín heute
Manfred Rockel: Theresienstadt damals – Terezìn heute,
Lingen 1989
(Verlag van Acken, ISBN 3-78001-020-7, 9,80 DM)
Die Veröffentlichung dieser Reportage über das KZ/Ghetto Theresienstadt im Jahre 1989 stellt Rockels erstes in einem Verlag veröffentlichtes Büchlein dar.
Es gab neben einer Erwähnung in der katholischen Wochenzeitung „Kirchenbote” eine ausführliche Besprechung dazu in der Lingener Tagespost vom 11.9. 1989 durch Eva Köhne mit der Überschrift: „Impressionen aus Terezìn”.
Negativ wird darin angemerkt: „Es entsteht der Eindruck, daß der Autor zum heutigen Terezìn keinen Zugang findet. Von den vielen interessanten Fragen, die er sich stellt und die ihn zu seiner Fahrt veranlasst haben, wird leider keine beantwortet.”
Auch das Gesamturteil fällt eher zurückhaltend aus: „…zwar eindrucksvoll und informativ, aber es bleibt doch Impression und persönliches Anliegen des Autors.”
Anzumerken aus heutiger Sicht ist, dass mit der samtenen Revolution in der CSSR zwei Jahre nach der Entstehung des Büchleins die Fragen, die Rockel gestellt hatte, tatsächlich neu gestellt wurden und das Ghetto nun in der Weise den Besuchern gezeigt wird, wie es Rockel für sich und die Leser erkundet hatte.
Die Veröffentlichung hatte noch ein Gutes. In Verbindung mit Referaten vor dem Lingener Arbeitskreis Judentum- Christentum über Theresienstadt oder über „Kunst und Kultur in Getto und KZ” wurde Rockel durch den damaligen Vorsitzenden Josef Möddel in Kenntnis gesetzt, dass in der Grafschaft Bentheim eine Dame lebte, die selbst Häftling in Theresienstadt gewesen war. So kam es schließlich zum Kontakt Rockels mit der Holocaustüberlebenden Hella Wertheim. Die Begegnungen der beiden führten zu der Entwicklung des gemeinsamen Buches „Immer alles geduldig getragen”.